Sägeschuppen-Anbau wichtigstes Projekt

Von 70 Mitgliedern bereits 25 zum Sägemüller ausgebildet – Regelmäßig Schausägen

Vorhaben kostet rund 30 000 Euro. Viele Erdarbeiten im Vorfeld. Rund 1000 ehrenamtliche Stunden geleistet.

UPJEVER/OS – Der Verein „Gattersäge“ in Upjever hat viel vor. Neben dem üblichen Schausägen an der historischen Säge und dem Tag der offenen Tür im Frühsommer soll auch ein Anbau an den Sägeschuppen entstehen, um weitere Geräte hier unterbringen zu können. Das wurde jetzt bei der Jahreshauptversammlung berichtet.

Der rund 13 Meter lange Anbau wird wohl das größte Vorhaben in diesem Jahr sein. Möglich ist dabei nur eine reine Verlängerung des jetzigen Schuppens. Die vom Vorstand bevorzugte Bauweise quer zum jetzigen Gebäude, die sich etwas gefälliger gezeigt hätte, wurde von der Forstverwaltung verworfen. So sei man aber froh, die Längsvariante realisieren zu können, sagte der Vorsitzende Klaus Homola.

Er erklärte, man habe es mit schwierigem Untergrund zu tun, sodass hier im Vorfeld viele Erdarbeiten zu erledigen seien. Das sei auch der Grund, warum er mit relativ hohen Kosten rechne. Geplant sind rund 30 000 Euro, erwartet wird eine Bezuschussung durch die EU, die Anträge sind gestellt. Auch die Stadt Schortens wird sich an den Baukosten beteiligen, vorgesehen sind rund 7000 Euro. Unterstützt wird der Bau weiterhin von der Dachdeckerfirma Johann Nöth, die auch beim jetzigen Sägeschuppen schon einen Teil des Daches gesponsert hatte. Wenn alle Genehmigungen vorliegen, könne der Bau im Sommer beginnen, hoffte Homola. Gebaut wird zudem derzeit ein Unterstand für die trockene Lagerung von gesägten Hölzern. Weiterhin ist in der Planung, in den Schuppen eine Empore einzuziehen, um hier Geräte und Werkzeuge zu lagern, die nicht so oft benötigt werden.

Zum Verein Gattersäge gehören jetzt 70 Mitglieder, 25 davon haben sich bereits zu freiwilligen Sägemüllern ausbilden lassen. An jedem zweiten und vierten Sonnabend im Monat findet das Schausägen statt, bei dem jeweils mindestens zwei Sägemüller anwesend sein müssen. 2011 sind zu diesen Tagen viele Besucher gekommen, zusätzlich wurden zahlreiche Gruppen geführt. Es seien rund 1000 ehrenamtliche Stunden geleistet worden, berichtete Homola. Hatte in 2011 kein Tag der offenen Tür stattgefunden, so soll das jetzt wieder der Fall sein. Die Erfahrung zeigte, dass der Herbst kein günstiger Zeitpunkt ist, war doch der letzte Tag buchstäblich ins Wasser gefallen. Nun soll ein Termin für den Frühsommer festgelegt werden.

Ein Problem sind die gelagerten Baumstämme, die häufig von Besuchern als Sitzgelegenheiten oder von Kindern zum Klettern genutzt werden. Der Verein hat die Pflicht, die Stämme so zu sichern, dass hier keine Unfälle passieren können. Wie man die Besucher von den Stämmen fernhalten kann, ist allerdings noch nicht geklärt.

Ganz neu ist der Beirat, der den Vorstand ergänzt. Berufen wurden hier Holger Krahe, Meik Drost, Ralph Habersetzer und Heinz-Georg Wendel. Der Beirat soll dem Vorstand in Sachfragen zuarbeiten.

Aus der Versammlung gab es einen Antrag auf eine Mitgliederzeitung. Darauf will man aber verzichten, dafür soll aber die Internetseite zukünftig intensiver betreut und damit aktueller werden. Klaus Wonneberger zeichnet dafür verantwortlich.

Im Herbst ist ein Kursus zur Ausbildung von neuen freiwilligen Sägemüllern geplant. Der Kursus findet an zwei Wochenenden statt. Wer Interesse hat, meldet sich schon jetzt unter Tel.: 04463/1577.

Entdeckung in Pingelei

Krantraktor hilft Männern

Maschine kann Baumstämme bis zu
einer Tonne bewegen.

UPJEVER/M – Aufatmen bei den Sägemüllern der Gattersäge. Der Verein hat einen 18 PS starken Trecker gekauft. Diese Rarität entdeckte Holger Krahe nach einem Tipp von Bernd Buss bei Olaf Janssen in Pingelei bei Accum. Verhandelt wurde kurz, dann war der Universallader ( T 157/2 Empor) verkauft. „Wir müssen nun noch üben“, sagte Krahe. Mit Hilfe des Krans lassen sich schwere Holzstämme leichter vor die Säge transportieren. Das schont auf jeden Fall den Rücken der Sägemüller.

Quelle: JeWo vom 14.12.2011

Menschen mit Behinderungen haben es im Rahmen eines Projektes gebaut

Nach der Taufe folgte die Jungfernfahrt auf dem Ems-Jade-Kanal.

„Das ist ein Luxusfloß, ein richtiges Schmuckstück“, freuten sich am Sonntagmittag die Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Behinderungen aus der Freizeitgruppe im Verein Lebensweisen. Startbereit lag das Floß, an dem sie viele Monate lang gebaut hatten, an der Anlegestelle des Kanu- und Segelclub Sande am Ufer des Ems-Jade-Kanals. Nun endlich sollte sich erweisen, ob das tolle Stück seetüchtig ist.

Keinen Augenblick konnten sie stillstehen, so aufgeregt waren die jungen Leute. Munter plauderten sie drauflos, regelten unter einander, wer denn nun die Taufe vornehmen durfte und erkundigten sich schon mal, ob für die anschließende Fahrt den Kanal hinunter unbedingt eine Schwimmweste angelegt werden müsste. Doch da gab es kein Pardon: Wer von den jungen Leuten mit Behinderung an der Probefahrt teilnehmen wollte, musste die Weste überziehen.

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Das Floß war durch das Projekt „Junge Menschen mit Behinderungen öffnen Türen“ entstanden. Hierbei nehmen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen Kontakt zu allen möglichen Gruppen und Vereinen in der Stadt Schortens auf. Beim Besuch des Vereins „Gattersäge“ war die Idee für das Floß geboren worden. Und so verbrachte man nicht nur einen Nachmittag gemeinsam, sondern viele, viele Stunden – über Monate hinweg. Tatkräftige Unterstützung gab es von Holger Krahe, Ralph Habersetzer und Carsten- Friedrich Streufert aus dem Verein, außerdem von Pia Heuer als Betreuerin, Philipp Ehmann sowie Peter Finkenstädt und Carl-Hermann Wilken aus dem Verein Lebensweisen. Darüber hinaus sorgten Sandra und Michael Wessel vom Kanu- und Segelclub Sande dafür, dass das Floß hier zu Wasser gelassen werden konnte.

Doch bevor es so weit war, musste das Floß erst einmal einen Namen haben. Im Vorfeld waren Vorschläge gesammelt worden, die nun, an der Anlegestelle durch Lautstärke abgestimmt wurden. Die Abstimmung fiel eindeutig aus: „Nils Holgerson“ erhielt die meisten Tröter, Johler und Pfeifer. Und so griffen dann Falko Finkenstädt und Claas Wilken zu den Sektflaschen und schüttelten sie kräftig, bevor sie die Korken knallen ließen. Und dann endlich war der spannende Moment gekommen: Nachdem die ersten Befürchtungen, dass es doch nicht halten würde, schon lautstark am Ufer entlang hallten, platschte das Floß ganz gemütlich in den Kanal, und über eine spezielle Gangway gingen die ersten Gäste an Bord und genossen es sichtlich, unter dem Logo des Vereins Lebensweisen ganz gemächlich dahin zu schippern. Rund zehn Personen trägt das Floß, und es soll jetzt erst einmal am Kanal für etliche Fahrten genutzt werden.

Quelle: JeWo vom 10.08.2010