Verein „Gattersäge“ hat historisches Stück ins Wangerland geschafft / Bauantrag für Ausstellungsgebäude
OSTIEM/WANGERLAND/KH- In einer groß angelegten Aktion wurden jetzt die Einzelteile einer Gattersäge von Ostiem ins Wangerland transportiert. Dort hat der Verein „Gattersäge Upjever“ eine Halle gepachtet, in der die Säge wieder in Stand gesetzt und restauriert wird.
Unter Federführung von Raimund Baust (Schortens) und zehn Vereinsmitgliedern wurden drei Treckeranhänger mit allem Zubehör beladen und dann ging es an den neuen Standort. Wenn alles wieder gangbar und funktionsfähig ist, werden die Teile in den Upjeverschen Forst überführt. Dort soll neben der Krongutscheune an der Försterei im Laufe dieses Jahres ein Gebäude als Ständerwerk errichtet werden, in dem unter anderem die Gattersäge, eine Besaumsäge und ein Dicktenhobel installiert werden. Die Säge selbst, ein Unikat aus dem Jahre 1910, wird durch einen Elektromotor über Transmissionsriemen angetrieben.
Das Engagement der neuen Mitglieder ist nicht hoch genug zu bewerten. Mehrere von ihnen haben sich bereit erklärt, bestimmte Arbeiten zu übernehmen. So müssen Schienen gerichtet und entrostet, der Vortriebwagen in Stand gesetzt und Spindeln gangbargemacht werden. Der Rahmen der Gattersäge hat ei- ne Entrostung nötig, Vorgelege sowie Getriebe sind zu überholen. Für alle diese Arbeiten wird ein Arbeitsdienst eingerichtet.
Mittlerweile hat der im November 2005 gegründete Verein 25 Mitglieder. Für das Ständerwerk in Upjever wurde inzwischen von Mitglied Torsten Meuer einen Plan erstellt, ein Statiker übernahm die notwendigen Berechnungen. Nächste Woche soll der Bauantrag auf den Weg gebracht werden. Den Aufbau des Gebäudes will die Kreishandwerkerschaft Friesland in Jever in Form eines Projektes bewerkstelligen. Die Berufsbildenden Schulen in Jever haben ebenfalls Bereitschaft signalisiert, bestimmte Arbeiten zu erledigen. Auch einige Unternehmen wollen sich an dem Projekt beteiligen. Der Jeverländische Altertums- und Heimatverein, bisheriger Eigentümer der Säge, hat sie dem Verein „Gattersäge Upjever“ in einem Schenkungsvertrag übereignet. Außerdem wird er einen Betrag als Anschubfinanzierung bereitstellen.
Quelle: Jeversches Wochenblatt vom 24. März 2006