Holzbearbeitung Motorsägenfreunde aus ganz Europa treffen sich im Forst Upjever
Es ist ohrenbetäubend laut da, wo sonst Besucher die Stille des Waldes genießen, rund um das Forsthaus Upjever haben sich mehr als 40 Freunde der Kettensäge aus ganz Europa zum 2. Oldtimermotorsägentreffen eingefunden und präsentieren ihre Schätze. Und irgendeine Säge ist eigentlich immer in Aktion und produziert neben Lärm, Qualm und Baumscheiben.
Mehr als 200 Motorsägen haben die Enthusiasten mitgebracht und zeigen sie stolz den Besuchern. Und dabei geht es nicht um die modernen Geräte. Die alten Schätze sind die Stars der Ausstellung. Einer dieser Schätze ist sicherlich die „Dolmar Typ A“, Baujahr 1927, die erste Motorsäge dieses Herstellers überhaupt. Und sie hat schon alles, was eine moderne Säge auch hat. Hingucker sind auch die originellen Versionen. So hat ein Aussteller zwei Sägen mit Doppelmotor dabei, selbst gebaut natürlich.
Wer es eher künstlerisch mag, kann Peter Neubert aus Butjadingen zusehen, wie er mit der Motorsäge Holzskulpturen herstellt. Und die gute alte Gattersäge ist natürlich auch in Betrieb und produziert mit relativ wenig Lärm und gleichmäßigen Bewegungen ein Brett nach dem anderen.
Und wer wissen möchte, warum die Menschheit die Motorsäge erfunden hat, kann das am Infostand der Niedersächsischen Landesforsten mit der Handsäge am eigenen Leib erfahren und von einem dünnen Stamm in einem Wettbewerb ein Stück von 500g absägen. Zu gewinnen gibt es eine Gartenbank. Selbst ein „Rückepferd“ haben die Veranstalter organisiert, das vorführt, wie in früheren Zeiten und auch heute in unwegsamem Gelände Baumstämme aus dem Wald holt.
Auch die Initiative „Upjever lieb ich“, die sich zum Ziel gesetzt hat, den östlichen Teil des Fliegerhorsts wieder zum Wald zu machen nutzt das Treffen, um auf ihr Anliegen aufmerksam zu machen. Mit einem Schild und einem Transparent weisen sie auf die durch den Fliegerhorst zerschnittene alte „Jeversche Allee“ hin. Auch wenn das Verteidigungsministerium ihnen gerade ein Abfuhr erteilt hat, gibt sich Wolfgang Ottens optimistisch: „Wir geben noch lange nicht auf und wir haben durchaus noch ein paar Pfeile im Köcher.“