Lautes Knattern mitten im Forst

Motorsägentreffen 15. internationales Motorsägentreffen bei der Gattersäge in Upjever fand großes Besucherinteresse

Upjever– /Im Forst Upjever waren zwei Tage lang die Sägen los. Etwa 50 Sammler historischer Motorsägen kamen zum 15. internationalen Motorsägentreffen bei der Gattersäge zusammen. Mancher Sammler hatte 80 Exemplare dabei. Am ersten Tag wurde gefachsimpelt. Hierzu kamen schon rund 250 Gäste, schätzte Klaus Homola, Vorsitzender des Vereins Gattersäge Upjever e.V., als Gastgeber. Der zweite Tag war als Familientag mit vielen Arbeitsvorführungen und Informationen rund um Motorsägen, Wald und Holz ein echter Besuchermagnet. Überall knatterten die Motoren, und Holzspäne sprühten durch die warme Luft. Es war das dritte Treffen in Upjever. 

Die Gäste wurden von Dr. Martin Dippel, Leiter des Forstamtes Neuenburg, Schortens‘ Bürgermeisterin Anne Bödecker und Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies als Schirmherr begrüßt. Der Minister erinnerte an seinen Amtsvorgänger Hans Heinrich Sander, der einst im Biosphärenreservat niedersächsische Elbtalaue zur Motorsäge griff. Daher habe der Termin in seinem Ministerium für Aufregung gesorgt. Es sei aber wichtig, die nachhaltige Bewirtschaftung des Kulturguts Forst öffentlich zu machen. 

Das Treffen kam über Kontakte von Mitgliedern des Vereins Gattersäge Upjever e.V. mit Peter Schlicht aus Barghorn zustande. Der Forstwirt leitet die Interessengemeinschaft von Sammlern historischer Motorsägen. Über die Leidenschaft für Motorräder, ebenfalls von Ketten angetrieben, kam er zu Motorsägen. In den letzten 20 Jahren trug er 130 antike Exemplare zusammen. Ein echter Hingucker war seine selbstfahrende Bandsäge auf einem Opel-Fahrgestell der 1930er Jahre. Er hatte auch eine riesige Trennsäge aus den 1950ern und andere Raritäten mitgebracht. Die weiteste Anreise hatte wohl Matti Kivistö aus Finnland. Er nahm die 2500 Kilometer und zwei Fährfahrten bereits zum zweiten Mal auf sich. Zuhause hat er 2500 Motorsägen, die älteste von 1916. Raimund Baust vom Verein Gattersäge Upjever e.V. hatte Matti Kivistö besucht. Dieser lässt historische Ersatzteile nachgießen. Seine eigene Sammlung zählt zwar erst 30 Stück, so Raimund Baust. Dafür wecken sie bei dem Schortenser Erinnerungen ans Holz machen mit seinem Vater. Marco Schuiling führte eine kanadische Fuchsschwanzsäge der 1920er Jahre vor. Moderne Sägen mit viel Karbon und Kunststoff seien leiser und leichter, sagte der Baumkletterer der Stadt Groningen. Mit zwölf Kilogramm hätten alte Sägen gut sieben Kilogramm mehr Gewicht. Zudem gebe es heute Kettenbremsen und Anti-Vibrationsschutz gegen die gefürchtete Weißfingerkrankheit, eine Durchblutungsstörung. 

Upjevers früherer Revierförster Carsten Friedrich Streufert trug die Uniform seines Vorgängers von 1868. Er bot eine kulturgeschichtliche Führung an. Monika Willenbücher-Orths begleitete ihn standesgemäß in ebenso historischer Kluft. Mit dabei war Ruth Liebich, die als Försterstochter in der Försterei aufwuchs. Gemeinsam bewarben sie den Verein „Upjever lieb ich“, der sich um den Forst kümmert. Forstwirtschaftsmeister Lorenzo Tirre fertigte mit der Motorsäge Eulen und Waldgeister. Mutige Kinder wie Jelto Zippel konnten bei Baumkletterer Max Plafky acht Meter am Baumstamm empor steigen. Auch die Gattersäge war in Aktion.

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