Lebendige Geschichte des Waldes

Fundamente gegossen / „Scharfer Zahn“ unter Dach und Ausstellungen in der Krongutsscheune

Das erste sichtbare Zeichen steht: Mit dem Aufbau der historischen Gattersäge bricht ein neues Kapitel im Upjeverschen Forst an. Längeres Projekt mit Lerncharakter.

UP JEVER/M – Hinter den Kulissen wird fleißig gewerkelt. Und bis die ganze Arbeit erledigt ist, wird es auch noch eine Weile dauern. „Wahrscheinlich bis 2010, dann müsste alles fertig sein“, berichtete Oberförster Carsten-Friedrich Streufert. Er ist als Waldfachmann natürlich in die Pläne neben der alten Krongutsscheune eingeweiht.

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Bekanntlich hat sich vor Monaten der Verein „Gattersäge“ gegründet. Unter der Federführung des Vorsitzenden Klaus Homola ist bereits große Arbeit vollbracht worden. Während Techniker rund um Holger Krahe die eigentliche Maschine wieder in Schwung bringen, formen andere ehrenamtliche Helfer und finanzstarke Sponsoren einen neuen Standort. Denn unter dem Dach der Gattersäge sollen auch Holz- und Waldgeschichte lebendig werden. Mit etwas Witz (Die Gattersäge wird gerne auch als scharfer Zahn bezeichnet) und viel Hintergrundwissen wird der Komplex rund um den Wald und seinen nachwachsenden Rohstoff behandelt. Die jungen Leute der Kreishandwerkerschart zimmern und sägen derweil, denn sie bauen ein neues Zuhause für die Säge. Das müsste – wenn alles weiter so nach Plan läuft – im kommenden Jahr aufgestellt sein.

Die eigentliche Krongutsscheune, dort ließ der früher der Großherzog Nikolaus Friedrich Peter von Oldenburg seine Pferde und Kutschen unterstellen, soll als Ausstellungsort genutzt werden. „Als außerschulischer Lernort werden wir diesen Bereich künftig nutzen“, berichtete Streufert unserer Zeitung. Später gibt es dort beispielsweise die Ausstellung „Vom Baum zum Brett“ oder „Nachhaltige Waldnutzung durch die moderne Forstwirtschaft und Jagd“. Der Wald im Oldenburger Land wäre ein weiterer Aspekt, der hier dokumentiert. werden soll, ebenso die Forstgeschichte von Friesland bis nach Ostfriesland. In den letzten Tagen schauten immer wieder Waldbesucher fragend auf die neuen Fundamente. „Was wird hier denn für ein Haus gebaut?“ Es wird die Scheune für die Gattersäge sein.

Quelle: Jeversches Wochenblatt vom 09.11.2006