Vision eines Sägemuseums lebt

Klaus Homola bleibt Vorsitzender – Stellvertreter ist Torsten Meuer

Teile des Vorstandes der Gattersäge Upjever (von links): Heinz-Georg Wendel, Torsten Meuer, Klaus Homola und Horst Janßen. Nicht auf dem Bild ist Vorstandsmitglied Hans-Peter Thiemann.

20 Mitglieder hat Klaus Homola, Vorsitzender des Vereins „Gattersäge Upjever“ zur Jahreshauptversammlung in der Diskothek „Nachtschicht“ in Schortens begrüßt – die eigentlich schon Ende März hätte sein sollen. Im Wesentlichen ging es in der Sitzung um die Zukunft des Ensembles im Forst Upjever.
Peter Homfeldt, Vorsitzender des ehemaligen Trägervereins und nun Vorsitzender der Gaststättengesellschaft, merkte an, dass die Gesellschaft das gesamte Areal von Gattersäge und Krongutscheune einschließlich der Gaststätte erwerben möchte. Ein Kaufangebot für diese Liegenschaften liege den Niedersächsischen Landesforsten mit Sitz in Braunschweig vor, derzeit werde darüber verhandelt. Diese Aussage löste bei den ehrenamtlichen Mitgliedern des Vereins Verwunderung aus. „Wir lassen uns doch nicht übernehmen“, sagte ein Mitglied.
In seinem Jahresrückblick, der fast zwei Jahre umfasste, betonte der wiedergewählte Vorsitzende Klaus Homola die großen Leistungen der vielen ehrenamtlichen Sägemüller und nannte einige, die fast wöchentlich Sägearbeiten erledigen, die gegen Spenden abgegeben werden.
Überhaupt ist das Spendenaufkommen und die Hilfe vieler Sponsoren eine der existenziellen Einnahmequellen des Vereins. Die andere Säule sichern die mehr als 8o Mitglieder.
2019 und 2020 wurden eine Sägeschärf- und eine Schränkmaschine angeschafft. Zudem wurde eine autonome elektrische Versorgung durch die EWE erreicht, eine Versorgung durch den Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverband ist in Arbeit.
„In die Zukunft gedacht“, sagte der Vorsitzende, „ist die Vision, ein Deutsches Sägemuseum im Upjeverschen Forst aufzubauen. Dafür hat sich der Verein den Markennamen beim Deutschen Patentamt in München gesichert.“
Die 2018 angedachte Zukunftsplanung, den Vorstand komplett zu erneuern, hat vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklung im Forst Upjever keinen Bestand mehr. Daher stellten sich Vorsitzender Klaus Homola, Schatzmeister Horst Janßen und Protokollchef bzw. Schriftführer Hans-Peter Thiemann zur Wiederwahl und wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Neu gewählt wurde Heinz-Georg Wendel als stellvertretender Schriftführer.
Auf eigenen Wunsch schied der stellvertretende Vorsitzende Hartmut Kämpfe aus. Er habe den Verein im Hintergrund in ideeller und materieller Form nach vorn gebracht, sagte Homola – Zum Dank gab es als Andenken eine Blutbuche. Trotz seines Rückzuges aus dem Vorstand, wird sich Kämpfe weiterhin in der zweiten Reihe für den Verein engagieren. Sein einstimmig gewählter Nachfolger ist Torsten Meuer. Er ist Bauingenieur und arbeitet bei der Gemeinde Wangerland. Torsten Meuer hat den Abbau der Horizontalgattersäge in Rispel seit den 1990er-Jahren begleitet und entsprechende zeichnerische Unterlagen für einen späteren Wiederaufbau angefertigt.

Quelle: Jeversches Wochenblatt vom 06. Oktober 2020, Seite 10. Veröffentlichung erfolgt mit Genehmigung des Verlages.

Scharfe Sachen als Besuchermagnet

Verein Gattersäge plant Aufbau des Deutschen Sägemuseums
Zum Forsthaus-Ensemble Upjever gehört auch das Sägewerk des Vereins Gattersäge. Der muss für ein Projekt dicke Bretter sägen.
VON OLIVER BRAUN

In die Weiterentwicklung des Forsthaus-Ensembles Upjever will sich auch der Verein „Gattersäge Upjever“ einbringen. Der Verein denkt dabei an den Aufbau des Deutschen Sägemuseums in Upjever. „Wir planen da nicht nur regional, sondern wollen es gleich eine Nummer größer“, sagte Vorsitzender Klaus Homola vor kurzem beim Besuch von Niedersachsens Kulturminister Björn Thümler (CDU) beim Forsthaus. Die Bezeichnung „Deutsches Sägemuseum“ habe man sich bereits patentieren lassen.

Museum in der Scheune?
Wie berichtet, hatte der Trägerverein Kulturort Forst Upjever, unter dessen Regie zunächst die Gastwirtwirtschaft ungebaut und saniert und mit dem neuen Pächter Stephan Otto wiedereröffnet wurde, große Pläne mit dem Areal; zum Ensemble gehören auch die alte Krongutscheune und die Försterei und als Nachbarn auch die Sägemüller von der Gattersäge.
Das Sägemuseum könnte einen Teil der großen Krongutscheune beziehen, in dem – so die Idee – auch der Ostfriesisch- Oldenburgische Wasserverband (OOWV) als weiterer Partner das Thema „Wald und Wasser“ für Schulen und Urlauber lehrreich aufbereitet. Zusammen mit der Krongutscheune als Veranstaltungsort von Konzerten und Märkten und mit der Försterei als möglichem Ferienquartier könnte dort im Wald etwas Einmaliges entstehen, ist man beim Trägerverein überzeugt.
Der Verein Gattersäge als Projektpartner ist schon heute Anziehungspunkt für Ausflügler und Urlauber, das Schausägen der alten Horizontalgattersäge, die Baumstämme zu Brettern verarbeitet, und so manche Sägefeste in der Vergangenheit fanden großes Interesses. Bis zu 4000 Besucher im Jahr besuchten die Veranstaltungen im Sägeschuppen im Forst, meint Homola.

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Vision nimmt immer mehr Konturen an

FORSTHAUS UPJEVER – Verein will Forsthaus und Gattersäge zum Kulturort Forst Upjever weiterentwickeln

Der Trägerverein hat Kulturminister Björn Thümler die Ideen vom Kulturort Forst Upjever präsentiert. Bis 2022 soll Schortens‘ Schatz im Wald neu erstrahlen.

VON OLIVER BRAUN

UPJEVER-Gattersäge und Gastronomie – das ist zurzeit das Angebot beim Forsthaus Upjever. Zum Forsthaus-Ensemble gehört aber noch ein bisschen mehr als die Waldgaststätte und der Sägeschuppen: nämlich auch die rund 170 Jahre alte und unter Denkmalschutz stehende Krongutscheune und dahinter, versteckt zwischen mächtigen alten Bäumen, die alte Försterei, also das eigentliche Forsthaus und lange Zeit Amtssitz des Revierförsters.

Mit dem Ensemble hat der Trägerverein Forsthaus Upjever, der mit Wirt Stephan Otto die Gaststätte saniert und Anfang des Jahres neu eröffnet hat, noch große Pläne: „Für uns ist das nicht mehr nur das Forsthaus oder die Gaststätte, sondern für uns ist das der Kulturort Forst Upjever“, sagt Axel Homfeldt vom Trägerverein. Die Pläne stellte der Verein mit Vertretern des Vereins Gattersäge Upjever am Donnerstag dem Minister für Wissenschaft und Kultur, Björn Thümler (CDU) vor.

DAS WILL DER VEREIN

Natürlich nicht ohne Hintergedanken: Denn um das Areal und besonders die Krongutscheune in nicht allzu ferner Zukunft als Kultur- und Veranstaltungsort für Konzerte, für Schauspiel, Ausstellungen, Vorträge und Schulungen, (Weihnachts-)Märkte und vielleicht sogar – neben der Accumer Mühle – als weiteren Ort zum Heiraten zu nutzen, muss viel Zeit und Arbeit und vor allem viel Geld investiert werden. Denn die 20 mal 40 Meter große Scheune muss erst mal mit Energie versorgt und das Gebäude energetisch auf den Stand von heute gebracht werden.

Auch der Verein Gattersäge als Teil des Kulturorts will sich mit einem „Deutschen Sägemuseum“ in das Projekt einbringen. Den Namen habe man sich bereits sichern lassen, berichtet Vorsitzender Klaus Homola.

Wenn der Kauf unter Dach und Fach ist, macht sich der Architekt ans Werk, dann steht auch bald der Kostenrahmen. […]

DAS SAGT DER MINISTER

Der Minister war beeindruckt von dem, was da im Wald passiert und noch passieren soll. Eine Förderung für die Krongutscheune sieht er optimistisch, sagte Thümler. ,.Problem ist: das Geld müsste mit Blick auf das baldige Ende der Förderperiode schnell weg.“ Es gebe kein Kulturfördergeld, sondern es geht um die energetische Sanierung (mit 50 Prozent) von Denkmalgebäuden. Das Gebäude sei für das Förderprogramm geradezu prädestiniert. Geplant ist, den Ort energetisch möglichst autark zu versorgen. Als außerschulischer Lernort seien auch Fördermittel über das Landwirtschaftsministerium denkbar.

KULTURORT FORST UPJEVER: ZIELE

[…] Das denkmalgeschützte Gebäude ist zentraler Teil des Kulturortes und die langfristige Verpachtung als wirtschaftliches Rückgrat des Kulturortes. Geplant ist, den OOWV mit den Themen Wald und Wasser in einen Teil der Scheune zu holen. Zusammen mit der Gattersäge und dem nahe gelegenen Umweltzentrum soll der Ort auch Umweltbildung und in Verbindung mit Historie den sanften Tourismus bewegen.

Quelle: NORDWEST-ZEITUNG von Freitag, 24. Juli 2020, Seite 13. Veröffentlichung erfolgt mit Genehmigung des Verlages.