Mühlen brauchen geschultes Personal
UPJEVER/OS – Früher waren sie weit verbreitet, doch mit den Jahren gibt es immer weniger Menschen, die sich noch mit dem Handwerk des Wind- und Wassermüllers auskennen. Deshalb werden seit wenigen Jahren Männer und Frauen speziell ausgebildet, die sich Grundkenntnisse in diesem Handwerk aneignen. Damit sind sie dann in der Lage, die historischen Mühlen fachgerecht zu betreiben.
Beim Verein Gattersäge in Upjever werden zurzeit fünf Männer durch Vertreter der Vereinigung zum Erhalt von Wind- und Wassermühlen in Niedersachsen und Bremen neu in die Arbeiten mit und an der Säge eingewiesen. Klaus Wonneberger, Carsten-Friedrich Streufert, Peter Finkenstädt, Stephan Kaehler und Heinz-GeorgWendel haben jetzt den ersten Teil der Ausbildung erfolgreich abgeschlossen, der zweite Teil folgt am letzten Maiwochenende.
Martin Becker aus Osnabrück, der seit rund 20 Jahren dort eine historische Sägemühle, die „nackte Mühle“, ehrenamtlich betreut und Heinz Görtemöller, von Beruf Müller und Sägewerker in Osnabrück, unterrichteten die Männer und zeigten sich sehr zufrieden mit den Leistungen. „Natürlich sind es nur ganz rudimentäre Elemente der Ausbildung, die wir in zwei Wochenendseminaren vermitteln können“, sagte Martin Becker.
Doch nur so ließe sich vermeiden, dass das Wissen um das alte Handwerk eines Tages aussterbe. „Es gibt leider immer weniger alte Müller, die das Sägen noch beherrschen“, erklärte er. Die alten Mühlen würden meist stillgelegt, dann irgendwann abgerissen und es gebe damit auch keine jungen Leute mehr, die das Handwerk noch erlernten. Die fünf Männer aus dem Verein „Gattersäge Upjever“ lernen jetzt fachmännisch, mit der Säge umzugehen. Dabei stehen Theorie und Praxis in etwa gleichen Anteilen auf dem Programm.
Neben dem Schärfen und Ausrichten des Sägeblattes geht es zum Beispiel auch um die Geschichte der Sägetechnik oder um Sicherheitsregeln. Auch das Schärfen der Sägezähne wird geübt. Die Männer verstärken dann das Team der bisher 15 freiwilligen Sägemüller der Gattersäge und sichern damit auch die Öffentlichkeitsarbeit des Vereins. Es besteht nämlich eine große Nachfrage von vielen Gruppen oder auch Schulklassen, die sich für die Geschichte der Sägetechnik interessieren.
Der Verein „Gattersäge“ bietet jeden zweiten und vierten Sonnabend im Monat von 11 bis 16 Uhr ein öffentliches Schausägen an. Daneben können Gruppen auch besondere Termine vereinbaren. Informationen unter Telefon: 04461/80235 oder 04463/1577.
Quelle: JeWo vom 14.05.2010