Mit Krach und Gestank ins Motorsägen-Glück

Quelle: NDR Niedersachsen

Stand: 28.05.2014 10:03 Uhr – Lesezeit: ca.2 Min.

von Carsten Valk, NDR Fernsehen

Peter Schlicht ist ein ganz normaler Typ. Er wohnt in der Wesermarsch auf dem Land, geht einem unspektakulären Beruf nach und ist eher zurückhaltend. Nur in einer Beziehung ist er vielleicht ein bisschen anders: Peter Schlicht sammelt Motorsägen. Aber nicht irgendwelche Sägen. Es sind historische Sägen aus den 20er- bis 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts – und die haben es ihm angetan. Rund 260 Sägen besitzt der leidenschaftliche Sammler. Am Wochenende wollen er und rund 35 seiner Kumpel es so richtig krachen lassen und zeigen, was in ihnen steckt: beim 10. Internationalen Oldtimer-Motorsägentreffen in Upjever im Landkreis Friesland.

Sägen bis zum letzten Zahn

  • Ein Holz-Schuppen für eine Gattersäge. © NDR Fotograf: Carsten Valk

    Von außen gepflegt und ordentlich, drinnen aber wirbeln die Sägespäne. Seit 2008 beherbergt das speziell dafür angefertigte Vereinshaus des "Gattersäge Upjever e.V." eine restaurierte Gattersäge.

  • Eine restaurierte Gattersäge zersägt einen Baumstamm. © NDR Fotograf: Carsten Valk

    Bei einem Blick auf die Größe der Gattersäge wird klar, warum der Verein ein ganzes Gebäude zur Unterbringung braucht.

  • Die Mechanik einer restaurierten Gattersäge. © NDR Fotograf: Carsten Valk

    Allein die Mechanik des Ungetüms nimmt viel Platz in Anspruch.

  • Peter Schlicht sitzt neben einer Holzaxt. © NDR Fotograf: Carsten Valk

    Vereinsmitglied Peter Schlicht hat ein Faible für gezähnte Geräte. Mittlerweile nennt er mehr als 260 Sägen sein Eigen.

  • Eine alte Kreissäge. © NDR Fotograf: Carsten Valk

    Ob mechanisch oder motorisiert spielt dabei keine Rolle. Nur Holz kleinkriegen muss sie.

  • Zwei Männer bedienen eine "Zwei-Mann-Säge". © NDR Fotograf: Carsten Valk

    Regelmäßig zeigen Peter Schlicht und seine rund 35 Mitstreiter, wie viel Biss die teilweise historischen Geräte noch haben.

  • Eine Hand voll Sägespäne. © NDR Fotograf: Carsten Valk

    Da sieht man dann hinterher, was man geschafft hat.

  • Eine alte Einhand-Säge. © NDR Fotograf: Carsten Valk

    Wenn mal kein zweites Vereinsmitglied da ist, können trotzdem Späne fallen, denn auch die Ein-Hand-Säge ist Teil der Kollektion.

  • Die Werkzeugtasche eines Sägenliebhabers mit Handschuhen, Schraubenschlüsseln und Ersatzketten. © NDR Fotograf: Carsten Valk

    Die Oldtimer-Sägen, Augapfel ihrer Besitzer, werden gehegt und gepflegt. Die Sägen-Werkzeugtasche mit Handschuhen, Schraubenschlüsseln und Ersatzketten ist immer griffbereit.

  • Eine Einfüll-Anlage für Benzin an einer alten Säge. © NDR Fotograf: Carsten Valk

    Und dann wird hier mal ein bisschen Benzin gebraucht, …

  • Die Mechanik einer alten Säge. © NDR Fotograf: Carsten Valk

    … und da muss die Mechanik feinjustiert werden. Die historische Säge – ein arbeitsintensives Hobby.

  • Einige Mitglieder des Verein "Gattersäge Upjever e.V." sitzen auf einer selbstgemachten Holzbank. © NDR Fotograf: Carsten Valk

    Im Anschluss winkt die Entspannungspause im Kreise der Vereinskollegen. Die Holzbank …

  • Eine Handsäge lehnt an einem Sägeblock. © NDR Fotograf: Carsten Valk

    … haben sie selbst hergestellt. Ehrensache!

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Von der Fuchsschwanz- bis zur Ein-Hand-Säge

Die Sägen-Fans rechnen mit rund 300 Geräten auf dem Platz und rund 2.000 bis 4.000 Besuchern. Schlicht hat ein paar seiner Sägen schon zusammengepackt. Da ist zum Beispiel die Fuchsschwanzsäge aus den USA von 1920 – mustergültig erhalten und voll funktionsfähig. Oder die Dolmer-Säge aus den 50er-Jahren. Auch die erste Ein-Hand-Säge, die nur noch von einem Mann bedient werden musste, ist dabei.

Buntes Programm rund ums Vereinsheim

Und dann steht da ein ziemlich großer Schuppen auf dem Gelände. Das noch relativ junge Holz verrät: Hier ist etwas neu entstanden. Der Verein "Gattersäge Upjever e.V." hat eine alte Gattersäge wieder aufbauen und ein Vereinsheim drumherum errichten lassen. 2005 hatten die Mitglieder mit der Suche nach Sponsoren begonnen, 2008 war die Einweihung. 60.000 Euro hat das Ensemble gekostet. Jeden ersten und dritten Sonnabend wird hier gesägt.

An diesem Sonnabend und Sonntag gibt es zusätzlich ein breites Rahmenprogamm, unter anderem organisiert von den Niedersächsischen Landesforsten. Jetzt hoffen die Veranstalter vor allem auf eines: dass das Wetter sie nicht im Stich lässt und seinen Part souverän mitspielt.

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